Die NSU-Max Modellreihe |
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Daher zeigen wir hier die verschiedenen Ausführungen der NSU-MAX im Bild.
Die kleinen Bilder dienen der Vorschau. Klickt man sie an, wird das Bild im größeren Format geladen.
Kaum bekannt ist, dass es schon vor Ende des zweiten Weltkriegs ein NSU-Motorrad mit der Bezeichnung 251 OSB gegeben hat
NSU 251 OSB 1940 |
Die 251 OSB war entwickelt worden, um im Zuge
der nationalsozialistischen Vereinheitlichungsbestrebungen im Fahrzeugbau
(Schell-Plan) ein 250 cm³ Motorrad im Programm zu haben. Abgesehen davon war
die 251 OSL in die Jahre gekommen und durch ihre Ausführung mit getrenntem
Getriebe fertigungstechnisch teuer. Immerhin wurden einige Versuchmuster soweit fertiggestellt, dass sie in den Fahrversuch gehen konnten. Die 251 OSB wurde dann aber nicht zur Serienreife entwickelt. |
NSU 251 OSL 1952 |
Vorgängermodell der MAX war die NSU 251 OSL aus der
erfolgreichen OSL Baureihe. |
Ende 1952 kam die MAX auf
den Markt. Sie schlug ein wie eine Bombe. Stolze 17 PS (13 kW) aus 250 ccm Hubraum waren ein Haufen Holz. Und das nicht etwa in
einem ausgesprochenen Sportmotorrad, sondern in einem Motorrad für Jedermann, welches
auch noch zuverlässig sein sollte. Die MAX, später dann STANDARDMAX genannt, besaß kleine Halbnaben-Trommelbremsen und einen kleinen flachen Kraftstofftank mit 12 l Inhalt. |
Die SPEZIALMAX erhielt den größeren "Büffeltank" mit 14 l Inhalt und die Aluminiuim-Vollnabenbremsen, welche die Bremsleistung deutlich verbesserten. Durch diese Änderungen wirkt die SPEZIALMAX erheblich bulliger als die vergleichsweise zierliche STANDARDMAX, obwohl Rahmen, Gabel, Räder und Kotflügel von den Abmessungen her identisch sind. |
Das deutlichste äußere Erkennungsmerkmal der SUPERMAX sind die zwei außenliegenden hinteren Federbeine, welche das im Rahmen liegende Zentralfederbein der STANDARD- und SPEZIALMAX ablösten. Im Detail unterscheiden sich jedoch fast alle Blechteile der SUPERMAX etwas von denen der SPEZIALMAX. |
Dies waren die Serienmodelle der MAX, welche jedermann beim NSU-Händler seines Vertrauens kaufen konnte. Neben diesen frei verkäuflichen Modellen gab es aber auch noch die berühmten Wettbewerbsmodelle und einige spezielle Varianten für den Export.
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Bereits 1954 bot der amerikanische Importeur Butler & Smith ein sportliches Geländemotorrad
auf Max-Basis an. Die Max TT war eine waschechte Geländemax der frühen
Art, also auf der Standardmax basierend mit Zentralfederung und
Blech-Heck. Die Motoren dürften so um die 21 PS geleistet haben.
Angeblich wurden rund 40 Stück gefertigt. Das Bild stammt aus der Online-Enzyklopädie Wikipedia. Der Bildautor hat die Maschine dort als "Geländemax" bezeichnet. |
1957 entstand auf besonderen Wunsch des amerikanischen Importeurs eine
Serie von 230 Spezial-Maschinen für
die in Amerika damals recht beliebten "Scramble"-Veranstaltungen, einer
Mischung zwischen Moto-Cross und Geländewettbewerb. Entwickelt aus der
Gelände-Max waren die augenfälligsten Merkmale:
Außenliegende Vorderraddämpfer an verlängerter Gabel; 21" -Vorderrad; kleines Schutzblech; kleinere , durch Schnellverschluß und Zentralstecker leicht abnehmbare Lampe; MAXI-Tank; Gelände-Lenker; hoch angebrachte Fußrasten; hochgelegter Auspuff; Sitzbank; großes Rücklicht (ähnlich BMW R 27) an höher montiertem Heckteil angebracht; Federung hinten wie Supermax. Der Motor entsprach der normalen MAX-Serie, wies also 18 PS auf, konnte aber durch den Einbau eines Rennsatzes leistungsgesteigert werden. Der gelieferte Schalldämpfer entsprach dem Wunsch des amerikanischen Importeurs nach "starkem Auspuffgeräusch", führte aber zu Leistungsverlust. 12 Maschinen wurden nach Jugoslawien geliefert, in Deutschland wurde die MAX-Scrambler offiziell nicht verkauft. (Auszug aus: Stephan Thum, NSU Max 1952 - 1962, alle Ausführungen) |
Neben Serien- und Exportmodellen der MAX, gab es für Behörden bestimmte Maschinen, die so nicht an Privatkunden geliefert wurden.
Leichtes Funkkraftrad NSU-Supermax |
SUPERMAX mit Funkausrüstung. Diese befindet sich in den beiden großen Kästen. Die verstärkte Batterie wurde in einem der beiden Kästen davor - sie stammen ursprünglich von der OSL-Baureihe - untergebracht. Die Lautsprecher-/Mikrophon-Kombination ist auf einer Haltestange über dem Lenker angebracht. Daneben befindet sich das Blaulicht. Wie viele Maschinen gebaut wurden, ist nicht bekannt. |
Erste Wahl bei Geländefahrten, besonders mit Beiwagen, war die
GELÄNDEMAX: Die GELÄNDEMAX war eine reine Wettbewerbsmaschine, die von 1955 bis 1960 jedes Jahr die Deutsche Meisterschaft im Gelände gewann. Die ersten GELÄNDEMÄXe besaßen ein größeres 21" Vorderrad mit Bereifung 3.00-21 und eine entsprechend verlängerte Gabel (aus zwei Seriengabeln zusammengeschweißt). Spätere Ausführungen besaßen ein serienmäßiges 19" Vorderrad (Reifen 3.25-19), dafür aber außerhalb der Vorderradgabel liegende Federbeine. |
Der Motor war leistungsgesteigert und wies eine Leistung irgendwo zwischen 19 und 25 PS auf.
Weitere äußere Erkennungsmerkmale der GELÄNDEMAX waren:
Neben den wenigen "echten" Geländemäxen, die bei NSU in der Abteilung
Fahrversuch gebaut wurden, gab es eine ganze Reihe von nachgebauten Geländemäxen, die
von den Fahrern unter mehr oder weniger Verwendung von original Geländemax-Teilen selbst
zusammengebaut wurden.
Die NSU-Werbeabteilung unter Arthur Westrup schickte jedes Jahr Ende März an
alle Ihnen bekannten Zeitungs- und Zeitschriftenredaktionen ein Foto mit einem
Pressetext zwecks Veröffentlichung am ersten April. Auf dem Bild war dann ein
NSU-Modell in einer sehr speziellen Ausführung zu sehen und der Text gab die
Erläuterung dazu. Oft war dieser so seriös verfasst, dass der zuständige
Redakteur gar nicht merkte, dass man ihn und seine Leser in den April schicken
wollte.
Egal ob entsprechend kommentiert oder nicht, waren Bild und Text
veröffentlicht, war NSU wieder in aller Munde und das war ja die Hauptsache.
Relativ bekannt ist das Bild eines Max-Gespanns, das zum Schienenfahrzeug
mutiert war. Aufgenommen wurde das Foto unweit des Neckarsulmer Bahnhofs. Nicht
überliefert ist, ob die Konstruktion tatsächlich auf Schienen fahrfähig war.
Stand: 26.10.22