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FAQ
oder
Was Sie schon immer über die NSU-Max wissen wollten,
aber nie zu fragen wagten |
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1. Stimmt es, dass man für die
Wartungsarbeiten an der Max Spezialwerkzeug benötigt?
Die Antwort ist wie so oft: Es kommt darauf an! Normale
Wartungstätigkeiten, wie sie auch in
der Bedienungsanleitung beschrieben sind, können mit gängigen Werkzeugen und dem
Inhalt der Bordwerkzeugtasche bewältigt werden. Letztere sollte komplett sein.
Für einiges weitere, insbesondere für die Demontage der Gabel, sind Werkzeuge
erforderlich, wie sie NSU nur an seine Vertreter abgab.
2. Stimmt es, dass viele Teile der
NSU-Lux auch bei der Max passen?
Hier ist das Baujahr entscheidend. Ab Ende 1953 gab es für Lux und Max den
sogenannten Einheitsrahmen, die Fahrgestelle sind also gleich. Auch Spezialmax
und Superlux haben den gleichen Rahmen. Motorteile sind fast immer verschieden.
Tipp: Alle Teile, deren Nummer in der Ersatzteilliste mit einer 7 beginnen,
stammen ursprünglich von der Lux.
3. Kann ich aus einer Lux eine Max
machen?
Im Prinzip ja. Hier gilt das im vorherigen Punkt gesagte. Beim
Einheitsrahmen sind die Gewinde für die Öltankbefestigung und auch die Bohrung
für den Ölüberlauf vorhanden. Allerdings ist eine Lux oder Superlux auch ein
seltenes Fahrzeug geworden. Sie gehören zu NSU-Geschichte und sollten in der
heutigen Zeit auch so behandelt werden.
4. Stimmt es, dass der
Supermax-Motor 18 PS leistet?
Ja. Dazu muss man aber auch wissen, dass die Serienstreuung bereits bei
den vorher hergestellten Max-Motoren stark nach oben abwich. Der Supermax-Motor
ist prinzipiell baugleich mit seinen Vorgängern. Erst in Verbindung mit dem
Supermax-Rahmen und dessen geänderter Ansaugluftführung sowie mit dem in seiner
Bestückung angepassten Vergaser wird die höhere Leistung erreicht.
5. Stimmt es, dass die ersten Mäxe
1953 nur 15 PS hatten?
Nein! Die Serienmaschinen hatten bereits 17 PS. Nur die Vorserie von rund
60 Maschinen war mit leistungsschwächeren Motoren ausgestattet.
6. Stimmt es, dass die Supermax in
Jugoslawien nach der Aufgabe der Produktion in
Deutschland weitergebaut wurde?
Nein. NSU hatte an die Firma PRETIS in Sarajewo Mäxe als „Bausatz“
geliefert, die dort montiert wurden und Behörden vorbehalten waren. Die
Maschinen unterschieden sich nicht von denen, die in Neckarsulm von den Bändern
liefen. Nach Aufgabe der Zweiradproduktion von Fahrzeugen über 50 cm³ in
Neckarsulm bauten die Jugoslawen unter dem Namen PRETIS-NSU die Modelle Maxi und
Prima D auf den in das dortige Werk gelieferten Originalmaschinen. Das war
dem Magazin "Der Spiegel" am 25.12.1963 sogar einen
Artikel wert.
7. Sind Ersatzteile für die Max
teuer?
Wie man’s nimmt. Die Preise für viele Teile bewegen sich auf dem Niveau
derer für moderne Motorräder oder Autoteile. Teuer wird es bei Dingen, für die
es (noch) keine Nachfertigungen gibt. Insbesondere sind beulenfreie 14
Liter-Tanks gesucht. Allerdings sind nach wie vor große Mengen an
Gebrauchtteilen verfügbar, die aufgearbeitet werden können. Die Kosten für die
Aufarbeitung liegen dabei je nach Aufwand im dreistelligen Eurobereich. Aber
Achtung: Das Blech dieser Tanks ist relativ dünn, so dass sich die Aufarbeitung
nicht wiederholen lässt.
8. Wie ist die Ersatzteilversorgung
generell?
Die Antwort muss lauten: Hervorragend! In Zeiten des Internets sind (fast)
alle Teile verfügbar und in wenigen Tagen beim Bastler zu hause. Teilemärkte,
das ist jedenfalls die Erfahrung der letzten Jahre, sind als Quelle für gesuchte
Teile immer weniger ergiebig. Für Mitglieder der NSU-Max-IG gibt es einen
eigenen Ersatzteilservice. Das aktuelle Angebot wird in jeder Ausgabe der
Mitgliederzeitschrift „Der Maxfahrer“ veröffentlicht.
9. Ist eine Max als Wertanlage
geeignet?
In Zeiten eines DOX (Deutscher Oldtimer Index) ist diese Frage durchaus
berechtigt. Die Antwort darauf ist aber eher „Nein“. Gewiss, es gibt seit Jahren
eine Wertsteigerung zu verzeichnen, dennoch ist es so, dass die
Restaurierungskosten den Wert bei weitem übersteigen. Wenn man es aber anders
sieht und sein Geld, statt es auf die Bank zu bringen, in eine Max „investiert“,
dann hat man Fahr- und Bastelspaß, der sich für alles Geld der Welt nicht kaufen
lässt. Und sollte man sich eines Tages dann doch mal von dem Stück trennen
müssen, dann ist im Gegensatz zu einem modernen Motorrad oder Auto kein
Wertverlust zu erwarten.
10.Ist ein Kennzeichen für
historische Fahrzeuge sinnvoll?
Zurzeit (noch) nicht. Besteuerung und Versicherung einer Max bewegen sich
unter dem Niveau der pauschalen Besteuerung für Motorräder mit dem sog.
H-Kennzeichen, so dass die Wirtschaftlichkeit nicht gegeben ist. Sollten sich in
Zukunft allerdings Randparameter gesetzlicher Bestimmungen ändern, könnte die
Zulassung als historisches Fahrzeug sinnvoll werden. Zu denken ist da
insbesondere an die Ausdehnung der sog. Umweltzonen auf Motorräder.
11.Ist eine NSU-Max
alltagstauglich?
Ja! Allerdings muss man sich der Tatsache bewusst sein, dass diese
Alltagstauglichkeit nur dann gegeben ist, wenn die Maschine so behandelt wird,
wie die Bedienungsanleitung es fordert. Regelmäßiger Ölwechsel, regelmäßiges
Abschmieren und ständige Kontrolle der Verschleißteile sind die Voraussetzung.
Die NSU-Max war bei ihrem Erscheinens auf der Höhe der Zeit, heute ist sie das
sicher nicht mehr.
12.Verträgt eine NSU-Max modernes
Benzin?
Ja, es sind aber einige Dinge zu beachten! Die Klopffestigkeit des
heutigen Superkraftstoffs ist höher als die der Benzinmischungen der fünfziger
Jahre, die Leistung ändert sich also nicht. Problematisch wird es, wenn Benzin
lange im Tank „steht“. Hier ist der Rat, z.B. vor der Winterpause, den
Benzinbehälter komplett zu entleeren und, falls er nicht versiegelt ist, mit
Kriechöl gegen Rost zu schützen. Die Verträglichkeit von E10-Superbenzin bei
Gummiteilen, Vergasern oder Benzinschläuchen scheint gegeben zu sein. Bisher
haben wir noch keine negativen Meldungen bekommen.
13.Welches Öl braucht die Max?
NSU empfahl im Sommer SAE-20 Einbereichsöl, im Winter SAE-10. Das gilt
auch noch heute, insbesondere bei Motoren, die bisher ungeöffnet waren, was
durchaus noch vorkommen kann. Moderne Ölsorten haben Substanzen beigemengt, die
Schmutzpartikel lösen sollen. Was heute sicher sinnvoll und nützlich ist, kann
bei einem jahrelang eingesetzten Motor dazu führen, dass er undicht wird. Daher
der Rat, moderne Mehrbereichsöle nur bei Motoren zu verwenden, die komplett
überholt wurden.
Wichtig ist, egal welches Öl verwendet wird, dass der Ölwechsel regelmäßig
stattfindet. Das Öl dient in diesem Motor auch der Schmierung des Getriebes, was
es zusätzlich belastet.
Gute Erfahrungen haben wir mit SAE-30
Einbereichsöl gemacht.
14.Warum ist der Öltank einer Max
so gut wie leer, wenn die Maschine eine Weile gestanden hat?
Der Grund dafür ist in der Art der Ölversorgung zu finden. Der Maxmotor
ist mit einer sog. Trockensumpfschmierung ausgerüstet. Diese spezielle Bauweise
bedeutet, dass im Fahrbetrieb das Öl durch die Pumpe in den Öltank gepumpt wird
und die Schmierstellen im Motor gezielt durch Bohrungen versorgt werden. Öl, was
sich unten im Motor sammelt, wird sofort abgesaugt. Der Innenraum ist also unten
quasi trocken; daher der Name. Kommt nun der Motor und damit auch die Ölpumpe
zum Stillstand, läuft das Öl mehr oder weniger schnell wieder in den Motorblock
hinein und nur ein Rest verbleibt im Vorratsbehälter. Das Gesamtsystem fasst 1,8
bis 2 Liter. Der Ölstand muss also immer bei laufendem Motor kontrolliert
werden!
15.Ist die NSU-Max
beiwagentauglich?
Ja! Als typisches Motorrad der fünfziger Jahre musste die Max einen
Seitenwagen bewegen können, dazu war sie noch zu sehr Transportmittel.
Geeignet sind die kleinen Beiwagen von Steib (LS 200, S250), Kali oder
Stolz. Zu beachten ist, dass heutige Nachbauten meist schwerer sind als die
Originale. Damit die Fuhre auch ordentlich beschleunigt, ist die Änderung der
Übersetzung nötig. Von NSU war ein Ritzel mit 14 Zähnen dafür vorgesehen. Fahrer
von Standardmax-Gespannen haben nur diese eine Möglichkeit, an den späteren
Mäxen mit Vollnaben lässt sich auch der hintere Zahnkranz ändern und ggf. eine
bessere Übersetzung finden.
16.Ich
habe eine NSU-Max, weiß aber nicht welche?
Sie haben eine NSU-Max geerbt, gefunden oder sie ist Ihnen geschenkt
worden? Sie haben sie gekauft, weil sie Ihnen einfach gut gefiel? Außer der
Fahrgestell- und Motornummer haben Sie keine Informationen? Sie wollen aber
genau wissen, was Sie da haben?
Wir können Ihnen helfen! Schicken Sie Ihre Anfrage mit allen Daten die Sie
ermitteln konnten an uns. In unserer Datenbank haben wir Fahrgestellnummer,
Motornummer, Baujahr und Erstzulassung von ca. 1.800 NSU-Zweirädern. So können
wir feststellen, wo Ihre Maschine einzuordnen ist. Ihre Daten werden dann auch
erfasst. Wir garantieren diese nur für statistische Zwecke zu verwenden.
Ihre
Mail schicken Sie an Der.Maxfahrer. Wir werden so schnell wie möglich antworten!
17.Ich habe eine NSU-Max, aber keinerlei Papiere dazu und will sie in den
Straßenverkehr bringen. Was muss ich tun?
Zu der Max, die Sie besitzen, gibt es keine Papiere mehr. Das kommt häufig
vor, erschwert aber die Zulassung. Wichtig ist, sich so früh wie möglich mit der
zuständigen Zulassungsbehörde in Verbindung zu setzen. Das Prozedere ist bei
jeder Zulassungsstellen anders! Meist wird ein Kaufvertrag oder ein ähnliches
Dokument (Schenkungsurkunde) benötigt. Fragen Sie so, dass Sie erst mal
möglichst wenig Informationen preisgeben. Das Motorrad benötigt dann eine
Vollabnahme. Auch hier bei der zuständigen Stelle fragen (TÜV, Baurat, etc.).
Falls dort keine Unterlegen voliegen: Die Max hat die allgemeine
Betriebserlaubnis (ABE) 1019 ; NSU den Werksschlüssel 0037; der
Typschlüssel der NSU-Max ist 242. Mit diesen Angaben sollte alles gefunden
werden können, was zur technischen Dokumentation benötigt wird.
Achtung: Dies
Angaben gelten für die Bundesrepublik Deutschland!
Und hier finden Sie noch
weitere Hilfen: Tipps für die Zulassung